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Themenwelt

Körperbilder

Idealisiert oder entfremdet, verletzlich oder aggressiv: Der menschliche Körper in all seinen Facetten begleitet die bildende Kunst seit Anbeginn. Welche Bilder des Körpers beschäftigen Künstler:innen der Gegenwart? Welche zeigen sie? Welche sehen wir nur selten? Und beziehen sie auch die Körper von uns, den Betrachter:innen, mit ein?

Wann nimmst du deinen eigenen Körper wahr und wann den einer anderen Person?

Die Spuren der Außenwelt spiegeln sich in unserem Körper. Orte, an denen wir uns wohlfühlen oder auch nicht, Worte, die uns stark machen oder verletzen, Blicke, die uns zugeworfen werden, andere Körper, die wir sehen, und mit denen wir uns vielleicht vergleichen. All diese Erfahrungen tragen dazu bei, wie wir uns in unserem Körper fühlen, aber auch, wie es sich anfühlt, von anderen Körpern umgeben zu sein. Manchmal haben sie eine direkte Wirkung auf unser Empfinden des eigenen Körpers. Körper haben deshalb eine große Macht, und gerade weil sie so „mächtig" sind, sind sie auch extrem empfindlich.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Wolfgang Tillmans, Buchholz & Buchholz Installation 1993, 1993

Dieses Zimmer stellt einen exakten Nachbau der Galerie Buchholz & Buchholz dar, in der Wolfgang Tillmans 1993 seine Fotografien ausstellt. Hier erprobt der Künstler eine Präsentationsform, bei der Fotografien, Fotokopien und Reproduktionen von Magazinseiten gleichwertig nebeneinanderstehen und über den gesamten Raum verteilt sind.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Amy Sillman, Fatso, 2009

Amy Sillmans Bild „Fatso“ zeigt in einem cartoonartigen Stil, in grellem Grün, den massigen, unförmigen Körper einer grimmig dreinblickenden Figur. Wir können nicht sagen, ob sie männlich oder weiblich ist.

Künstler:in Factory

Künstler:in Arthur Jafa

wurde 1960 in Tupelo in Mississippi in den Vereinigten Staaten geboren.

Entsprechen die Darstellungen des Körpers immer der Realität?

Einige Bilder von Körpern sehen wir in den Medien viel häufiger als andere. Oft werden sie von wertenden Worten begleitet, die sich auf eine Idealisierung und damit einen von anderen Menschen erfundenen Maßstab beziehen. Schließen solche Idealvorstellungen mehr ein oder aus? Und wie wichtig sind Schönheitsideale für dich und deine Freund:innen? Sind die Bilder des Körpers, die wir in der Werbung und in den sozialen Medien sehen, durch Schönheitsideale und Bildbearbeitungsprogramme verzerrt? Siehst du auch positive Seiten an solchen Verzerrungs- und Veränderungsmöglichkeiten, oder werden sie vor allem zur Manipulation genutzt?

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Alexandra Bircken, New Model Army, 2016

Vier kopflose Schaufensterpuppen sind in einer Reihe hintereinander aufgestellt. Künstlerin Alexandra Bircken hat Teile gebrauchter Motorradbekleidung mit Füllwatte und Seidenstrumpfhosen direkt auf den Plastikkörpern vernäht. Der Abrieb von Unfällen auf der Motorradbekleidung, aber auch die händischen Nähte wirken wie Narben auf Skulpturen. Wiederverwendung bereits benutzter Materialien kommt in Alexandras Werken häufig vor.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Alex Katz, The Black Dress, 1960

Alex Katz malt seine Ehefrau Ada in einem Klassiker der Mode – dem schwarzen Cocktailkleid. Wie bei einem Fotoshooting wird sie in sechs verschiedenen Posen und aus wechselnden Perspektiven gezeigt, nur das Kleid bleibt gleich. Das gemalte Bild wirkt flach, als wolle der Künstler die Flächen in den Vordergrund stellen. Das gelingt ihm mit seiner unverwechselbaren Malweise, bei der kein Pinselstrich zu viel zu sehen ist.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Atelier E.B (Lucy McKenzie und Beca Lipscombe), Faux Shop, 2018

„Faux Shop“ ist eine skulpturale Installation und zugleich Schaufenster für eine Modekollektion. Das Schaufenster ahmt ein Damenbekleidungsgeschäft nach. Lucy McKenzie hat die marmorierten Teile der Installation selbst illusionistisch bemalt. Wie sich bewegende Gespenster wurden die Kleider entweder an die Wände gepinnt, in die Auslage gelegt, oder dynamisch an Drähten aufgehängt. Die Kleidung stammt von Atelier E.B, einem kollaborativen Modelabel und Forschungsbüro, das Lucy McKenzie gemeinsam mit der Designerin Beca Lipscombe betreibt.

Was kann deine Körperhaltung aussagen?

Bist du dir deiner Körperhaltung bewusst? Und dass sie sich ändert, je nachdem wie du dich fühlst? Sie wird auch davon beeinflusst, was du und deine Umgebung über deinen Körper denken. Welche Adjektive oder Vergleiche verwenden wir, um Körper in ihrer Vielfalt zu beschreiben? Und bemerkst du einen Unterschied in der Wahrnehmung zwischen einer Körperhaltung und einem Körperbild?

Künstler:in Factory

Künstler:in Jutta Koether

wurde 1958 in Köln geboren.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Amy Sillman, Fatso, 2009

Amy Sillmans Bild „Fatso“ zeigt in einem cartoonartigen Stil, in grellem Grün, den massigen, unförmigen Körper einer grimmig dreinblickenden Figur. Wir können nicht sagen, ob sie männlich oder weiblich ist.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Andy Warhol, Ladies and Gentlemen (Wilhelmina Ross), 1975

Das Werk auf Papier setzt sich aus mehreren Bildschichten zusammen: dem Druck nach einem Porträtfoto, Folie, farbigem Papier und Klebeband. In der sogenannten Technik der Collage setzt Andy Warhol das Porträt von Wilhemina Ross zusammen. Sie blickt uns mit fesselndem Augenaufschlag in starker Pose an.

Wo hören die Kräfte unseres Körpers auf?

Der menschliche Körper wird immer weniger als eine biologische Gegebenheit wahrgenommen, mit der man leben muss. Die technischen Möglichkeiten, ihn zu verändern, zu erweitern und umzugestalten waren lange auf Science Fiction beschränkt. Heute ist vieles, was früher Zukunftsvision war, real geworden. Warum sollte unser Körper an der Haut aufhören oder nur das umfassen, was von unserer Haut eingeschlossen ist? Kennst du Beispiele, die als Erweiterungen des Körpers bereits selbstverständlich sind? Zum Beispiel dein Handy, eine Zahnprothese oder ein Schutzanzug? Auch die zeitgenössische Kunst thematisiert den Wandel des Körpers und schafft neue Bilder von ihm.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Seth Price, Image Rights Style Bag, 2012

Seth Price geht mit dem Datenschutz auf Tuchfühlung: Der Künstler verwendet Leinen und bedrucktes Baumwollfutter, die er zu Briefumschlägen zusammennäht. Die 1,22 × 2,43 m große „Soft-Skulptur“ ist aufgerissen. Sie ist tatsächlich so weich, dass man sie wie ein Kleidungsstück falten und immer wieder in neuer Form ausstellen kann.

Künstler:in Factory

Künstler:in Franz West

wurde 1947 in Wien geboren und starb dort 2012.

Künstler:in Factory

Künstler:in Alexandra Bircken

wurde 1967 in Köln geboren.