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Themenwelt

Inszenierung

Unsere subjektive Wahrnehmung unterliegt nicht selten einer geschickten Manipulation – durch persönliche Geschichten, Charaktere oder Bilder. Stimmt das, was wir sehen, mit den tatsächlichen Ereignissen überein? Wie gut ist unser Gedächtnis, und wodurch werden Erinnerungen eingefärbt? Wie objektiv sind Medien in ihrer Berichterstattung? Auch Künstler:innen setzen sich oft mit Medien auseinander und setzen deren Bildern und Berichten ihre eigene subjektive Sichtweise entgegen. Künstler:innen setzen sich oft damit auseinander, wie andere sie wahrnehmen und wie sie dieses Bild verändern können. Sie setzen sich in Pose, stellen sich in eine Reihe mit historischen Vorbildern und machen (Selbst-)Inszenierungen zum Thema ihrer künstlerischen Arbeit. Zu welchen Mitteln greifen sie, um ihr Selbstbild zu zeigen – oder umgekehrt, um ihre Privatsphäre zu schützen?

Sind wir immer in der Lage, klar zwischen tatsächlichen Ereignissen, subjektiver Wahrnehmung und Berichterstattung zu unterscheiden?

Hat unsere subjektive Wahrnehmung nicht immer die Oberhand? Und wie wird sie von allen möglichen äußeren und inneren Einflüssen bestimmt? Manchmal sehen wir, was wir sehen wollen, ein anderes Mal werden wir hingegen geschickt getäuscht. Tatsächlich werden wir nur selten Zeug:innen einer „objektiven“, nur auf Fakten basierenden Berichterstattung. Die Auswahl und Zusammenstellung von Bildern und Informationen hat deshalb eine enorme Macht über uns.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk David LaChapelle, Recollections in America, VI: Kahlua and Milk, 2006

Die Fotografie ist Teil der Serie „Recollections in America“ (Erinnerungen in Amerika, 2006) die der US-amerikanische Künstler David LaChapelle zusammengestellt hat. Auf diesem Foto scheint eine feuchtfröhliche Party im Gange zu sein. Doch die Feier läuft aus dem Ruder: Einem Kind wird der Kaffeelikör Kahlua ins Fläschchen geschenkt. Auf der Kommode liegen eine Waffe und eine Granate. Ist das Foto inszeniert oder hat der Fotograf einen Schnappschuss von einer skurrilen Party gemacht?

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Wolfgang Tillmans, Buchholz & Buchholz Installation 1993, 1993

Dieses Zimmer stellt einen exakten Nachbau der Galerie Buchholz & Buchholz dar, in der Wolfgang Tillmans 1993 seine Fotografien ausstellt. Hier erprobt der Künstler eine Präsentationsform, bei der Fotografien, Fotokopien und Reproduktionen von Magazinseiten gleichwertig nebeneinanderstehen und über den gesamten Raum verteilt sind.

Künstler:in Factory

Künstler:in Seth Price

wurde 1973 in Ostjerusalem, einem von Palästina und Israel beanspruchten Stadtteil von Jerusalem, geboren.

Wer sind deine Vorbilder und was hast du von ihnen gelernt?

Selbstinszenierung und das Interesse an Körpertrends gehören zu unserer Lebenswelt. Wir sind scheinbar immer auf der Suche nach Vorbildern und Orientierungshilfen. Heutzutage greifen wir dabei stark auf die Medienwelt zurück. Die wiederum beeinflusst die Art und Weise, wie wir uns in den Sozialen Medien mit Posts, Fotos und Videos präsentieren. Wie präsentieren sich deine Vorbilder und dein Umfeld in den Medien? Was bewunderst du an ihnen?

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Andy Warhol, Ladies and Gentlemen (Wilhelmina Ross), 1975

Das Werk auf Papier setzt sich aus mehreren Bildschichten zusammen: dem Druck nach einem Porträtfoto, Folie, farbigem Papier und Klebeband. In der sogenannten Technik der Collage setzt Andy Warhol das Porträt von Wilhemina Ross zusammen. Sie blickt uns mit fesselndem Augenaufschlag in starker Pose an.

Künstler:in Factory

Künstler:in Jean-Michel Basquiat

wurde 1960 in New York in den Vereinigten Staaten geboren und starb dort 1988.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Lucy McKenzie, Rebecca, 2019

Im Zentrum dieses Bildes steht eine gemalte Schaufensterpuppe. Sie befindet sich in einem Innenraum mit speziell entworfenen Objekten: marmornen, hölzernen und seidigen Materialien, einem Buch über das dramatische Inszenieren von Mode und einem Stadtplan von Glasgow, dem Geburtsort Lucy McKenzies, der zur Tapete wird.

Wie zeigst du dich anderen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um etwas, eine andere Person oder sich selbst in Szene zu setzen. Damit kann man Unterschiede betonen, etwas verstecken oder übermalen. Mit welchen Mitteln inszenierst du dich gerne? Laut, provokant, leise oder wie in Verkleidung? Was möchtest du bei denen, die dir zusehen, auslösen? Hast du eine:n Lieblingskünstler:in oder gibt es ein Kunstwerk, das mit Selbstinszenierung arbeitet? Und wie sieht diese aus?

Kunstwerk Factory

Kunstwerk David LaChapelle, Recollections in America, VI: Kahlua and Milk, 2006

Die Fotografie ist Teil der Serie „Recollections in America“ (Erinnerungen in Amerika, 2006) die der US-amerikanische Künstler David LaChapelle zusammengestellt hat. Auf diesem Foto scheint eine feuchtfröhliche Party im Gange zu sein. Doch die Feier läuft aus dem Ruder: Einem Kind wird der Kaffeelikör Kahlua ins Fläschchen geschenkt. Auf der Kommode liegen eine Waffe und eine Granate. Ist das Foto inszeniert oder hat der Fotograf einen Schnappschuss von einer skurrilen Party gemacht?

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Atelier E.B (Lucy McKenzie und Beca Lipscombe), Faux Shop, 2018

„Faux Shop“ ist eine skulpturale Installation und zugleich Schaufenster für eine Modekollektion. Das Schaufenster ahmt ein Damenbekleidungsgeschäft nach. Lucy McKenzie hat die marmorierten Teile der Installation selbst illusionistisch bemalt. Wie sich bewegende Gespenster wurden die Kleider entweder an die Wände gepinnt, in die Auslage gelegt, oder dynamisch an Drähten aufgehängt. Die Kleidung stammt von Atelier E.B, einem kollaborativen Modelabel und Forschungsbüro, das Lucy McKenzie gemeinsam mit der Designerin Beca Lipscombe betreibt.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Alex Katz, The Black Dress, 1960

Alex Katz malt seine Ehefrau Ada in einem Klassiker der Mode – dem schwarzen Cocktailkleid. Wie bei einem Fotoshooting wird sie in sechs verschiedenen Posen und aus wechselnden Perspektiven gezeigt, nur das Kleid bleibt gleich. Das gemalte Bild wirkt flach, als wolle der Künstler die Flächen in den Vordergrund stellen. Das gelingt ihm mit seiner unverwechselbaren Malweise, bei der kein Pinselstrich zu viel zu sehen ist.

Warum verändern, verzerren oder manipulieren wir Bilder?

Manchmal sind Inszenierungen nur bei genauem Hinsehen zu erkennen oder sie sprechen uns auf ganz unerwartete Weise an. Sie folgen keinen gewohnten Mustern oder Modellen. Künstler:innen stellen damit vielmehr Selbstverständlichkeiten in Frage. Andere Werke schreien uns mit ihren Verzerrungen regelrecht an. Sie sind laut und explosiv und wollen uns provozieren – um zu sehen, wie wir auf sie reagieren.

Künstler:in Factory

Künstler:in Louise Lawler

wurde 1947 in Bronxville im Bundesstaat New York in den Vereinigten Staaten geboren.

Künstler:in Factory

Künstler:in Andy Warhol

wurde 1928 in Pittsburgh in Pennsylvania in den Vereinigten Staaten geboren und starb 1987 in New York.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk David LaChapelle, Recollections in America, VI: Kahlua and Milk, 2006

Die Fotografie ist Teil der Serie „Recollections in America“ (Erinnerungen in Amerika, 2006) die der US-amerikanische Künstler David LaChapelle zusammengestellt hat. Auf diesem Foto scheint eine feuchtfröhliche Party im Gange zu sein. Doch die Feier läuft aus dem Ruder: Einem Kind wird der Kaffeelikör Kahlua ins Fläschchen geschenkt. Auf der Kommode liegen eine Waffe und eine Granate. Ist das Foto inszeniert oder hat der Fotograf einen Schnappschuss von einer skurrilen Party gemacht?