Oxidation Painting, 1978
Informationen zum Kunstwerk
- Übersetzter TitelOxidationsmalerei
- Material3 Teile, Urin auf Kupferpulver in Acryl auf Leinwand
- Maße127,3 x 321,3 cm
- Erwerbsjahr2001
- InventarnummerUAB 555
- AusgestelltAktuell nicht ausgestellt
- Copyright© 2024 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York. Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München
Mehr über das Werk
Um Andy Warhols „Oxidation Paintings“, auch „Piss Paintings“ genannt, zirkulieren unzählige Geschichten und Gerüchte. Die Idee soll dem Künstler gekommen sein, als der Mops der Künstlerin Brigid Polk in seinem Studio, der Factory, auf eines seiner Werke pinkelte. Auch heißt es, dass Warhol daraufhin Mitarbeiter:innen einlud, exzessiv auf Leinwände zu urinieren, oder Männer in den öffentlichen Bädern New Yorks eigens hierfür scoutete. Fakt ist, dass die „Oxidation Paintings“ zwischen 1977 und 1978 durch das Pinkeln oder Gießen von Urin auf mit Kupferfarbe bestrichene Leinwände entstanden, die Warhol mit seinen Assistent:innen und „ghost pissers“ auf dem Boden ausgebreitet hatte. Die daraus resultierende chemische Reaktion der Oxidation schafft einen malerischen Effekt. Auch in dieser dreiteiligen Version entstehen Formen, Farbschattierungen und Oberflächen in schimmernder Komplexität. Die Bilder zeugen von unzähligen Experimenten mit Mustern und Farbgebung, dem kontrollierten Akt des Auftragens von Urin oder dem Einfluss von Ernährung auf die Körperflüssigkeit. Damit stellen die „Oxidation Paintings“ nicht nur eine neue Abstraktion, sondern auch Körperlichkeit im Werk von Warhol vor. Die Arbeiten erzählen selbst von ihrer Entstehung und zeigen entgegen der vielen Anekdoten, dass der Künstler wenig dem Zufall überließ.