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Pressemitteilung

Confrontations. Gegenüberstellungen aus der Sammlung

23. Oktober 2025 bis 27. September 2026, Erdgeschoss

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Pressetext

Pressekonferenz: 21. Oktober 2025, 11 Uhr
Eröffnung: 22. Oktober 2025, 19 Uhr
Laufzeit: 23. Oktober 2025 bis 27. September 2026

 

Wir laden Sie herzlich ein zur Pressekonferenz am Dienstag, 21. Oktober 2025 um 11 Uhr.

 

Bitte akkreditieren Sie sich bis spätestens 20. Oktober 2025, 11 Uhr unter presse@museum-brandhorst.de.

 

Programm
Grußwort | Anton Biebl, Leiter Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Grußwort | Achim Hochdörfer, Direktor Museum Brandhorst

Einführung | Dr. Monika Bayer-Wermuth, Leitende Kuratorin & Lena Tilk, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

 

Im Anschluss
Gelegenheit für Fragen an die Kuratorinnen
Freier Ausstellungsrundgang
Gelegenheit für Film- und Fotoaufnahmen in der Ausstellung

 

„Confrontations. Gegenüberstellungen aus der Sammlung“ bringt Werkpaare aus den Beständen des Museums Brandhorst zusammen, die auf den ersten Blick keine unmittelbare kunsthistorische oder formale Beziehung zueinander haben. Die Ausstellung zeigt, wie Kontraste, Widersprüche und unerwartete Überschneidungen ästhetisch wie gesellschaftlich produktiv wirken können. Statt fester Lesarten eröffnet sie Prozesse des Wahrnehmens, Fühlens und Reflektierens und lädt dazu ein, eigene Verbindungen zu entdecken und gewohnte Sichtweisen zu hinterfragen.

 

Ein Weihnachtsbaum aus Stahl (Philippe Parreno) trifft auf einen einzelnen roten Kinderschuh (Robert Gober), eine Fotoserie aus Venedig (Tarrah Krajnak) auf einen bunt bemalten Stab (André Cadere). Eine riesige Schwarze Hulk-Actionfigur (Arthur Jafa) steht neben einem kleinen Siegertreppchen (Rosemarie Trockel). Gerade in diesen Begegnungen entsteht Spannung – mal berührend, mal komisch, mal mitreißend.

 

Begegnungen

Jedes Werk entfaltet seine Bedeutung nicht allein durch die Interaktion mit dem gegenübergestellten Objekt, sondern besonders durch die individuellen Perspektiven der Betrachtenden. Die Wahrnehmung von Kunst ist nicht statisch, sie reagiert auf Kontexte und Umgebungen. So steckt in jeder der „Confrontations“ das Potenzial einer neuen Begegnung, die auch Widersprüche zulassen kann. In diesem Sinne versteht sich Konfrontation nicht nur als Reibung, sondern auch als Möglichkeit der Öffnung und Veränderung. „Confrontations“ setzt damit auf die transformative Kraft der Differenz – nicht im Sinne der Auflösung von Gegensätzen, sondern als Einladung, Spannungen produktiv zu machen und über bestehende Seh- und Denkgewohnheiten hinauszugehen.

 

Perspektivwechsel

Im Mittelpunkt stehen die einzelnen Werke der Künstler:innen, die jeweils ihre eigene Geschichte, Praxis und Entstehungsbedingungen mitbringen. Erst im Dialog entstehen neue Lesarten, die uns eröffnen, was Kunst sich und uns abseits kunsthistorischer Narrative zu erzählen weiß. Welche Geschichten treten hervor und welche zurück? Welche Perspektiven ändern sich? Und was verraten die Konfrontationen über unsere Gegenwart – geprägt von gesellschaftlichen Spannungen, politischer Polarisierung und kulturellen Umbrüchen?

 

„Affektive Nähe entsteht, wenn Dinge zusammenkommen. Manche Dinge wollen einfach nebeneinander sein.“

Arthur Jafa im Gespräch mit Hans Ulrich Obrist, 2020

 

Ein konzeptueller Bezugspunkt geht von der Praxis des US-amerikanischen Künstlers Arthur Jafa aus, dessen Werk in der Sammlung Brandhorst umfangreich vertreten ist. In zahlreichen seiner Arbeiten ist es die so intelligente wie eindringliche Montage von gegensätzlich aufgeladenem Bildmaterial, das die Betrachter:innen fesselt. Er selbst verwendet für diese Art der Bildpaarung den Begriff der „affektiven Nähe“, der von dem britischen Künstler John Akomfrah geprägt wurde. Ein Raum der Ausstellung ist solchen werkimmanenten Gegenüberstellungen in den Arbeiten von Jafa, aber auch anderen Künstler:innen der Sammlung gewidmet. Darüber hinaus haben wir Arthur Jafa eingeladen, eigens für die Ausstellung eine „Confrontation“ aus unseren Beständen beizutragen, für die er Andy Warhols „Diamond Dust Shadow“ (1979) und Richard Princes „Live Free or Die 3“ (1987) ausgewählt hat.

 

Die Ausstellung bringt mit 55 Werken von 39 Künstler:innen eine große Anzahl an Positionen, Stilrichtungen, Medien und Formaten zusammen. Darunter finden sich 8 Neuerwerbungen – unter anderem Louis Fratino, „Garden at Dusk“ (2024), und Philippe Parreno, „Silent Transformation (Anathema)“ (2022) – sowie 13 noch nie gezeigte Werke aus der Sammlung Brandhorst, so etwa Richard Hamilton, „Kent State“ (1970), und Rosemarie Trockel, „Ohne Titel“ (1984). Jedes Werk ist begleitet von einem Text, der Hintergründe zu Praxis und Kontext liefert. Nicht das Museum konstruiert eine abschließende Lesart, sondern die Besucher:innen selbst treten in Dialog mit den Arbeiten, setzen Bezüge, lassen sich auf Reibungen und Überraschungen ein.

 

Mit Werken von
Monika Baer, Nairy Baghramian, Georg Baselitz, Joseph Beuys, Alexandra Bircken, James Lee Byars, André Cadere, Nicole Eisenman, Jana Euler, Louis Fratino, Lee Friedlander, Robert Gober, Richard Hamilton, Keith Haring, Rachel Harrison, Damien Hirst, Arthur Jafa, Mike Kelley, Tarrah Krajnak, Louise Lawler, Zoe Leonard, Tala Madani, Mario Merz, Tatsuo Miyajima, Philippe Parreno, Pope.L, Richard Prince, Raymond Saunders, Jim Shaw, Amy Sillman, Wolfgang Tillmans, Rosemarie Trockel, Cy Twombly, Kara Walker, Andy Warhol, Shin Yanagisawa

 

Kuratiert von
Dr. Monika Bayer-Wermuth mit Lena Tilk

 

Mit Beiträgen von
Katharina Fischer, Teamassistenz, Dina Kagan, Werkstudentin, Franziska Linhardt, Kuratorin, und Benedikt Seerieder, Kurator, sowie einem besonderen Beitrag von Arthur Jafa

 

Programm

Eröffnung am 22. Oktober 2025

Am Eröffnungsabend performt DJ Ipek ein DJ-Set und stimmt das Publikum musikalisch auf die Ausstellung ein. DJ Ipek a.k.a. Ipek Ipekcioglu ist eine international erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete, in Berlin lebende DJ, Produzentin, Kuratorin und Queer-Aktivistin.

 

Playlist zur Ausstellung

Begleitend zur Ausstellung „Confrontations“ hat die Schauspielerin Luisa Gaffron eine Playlist kuratiert, die die Besucher:innen musikalisch einstimmt auf konfrontative, überraschende und berührende Kunstbegegnungen.

 

Langer Donnerstag | bis 20 Uhr

Dialoge und Themenführungen zu den Ausstellungen, Kreativ-Workshops mit Künstler:innen sowie Drinks und Musik im Café

17:30 bis 19:45 Uhr

 

Samstag

Angebote für Kinder und Familien sowie Überblicksführungen in deutscher und englischer Sprache zu den Ausstellungen

14 bis 16 Uhr | Kids Factory | Workshops für Kinder und Familien

14 Uhr | Überblicksführung in englischer Sprache

14:30 Uhr | Familienführung

15:30 Uhr | Überblicksführung in deutscher Sprache

 

Sonntag

Dialoge zur Kunst und Kreativ-Workshops für alle am 1-Euro-Sonntag

11:30 bis 13 Uhr | pi.lot-Projekt | Junge Kunstexpert:innen stellen ihre Lieblingswerke vor | jeden 1. Sonntag im Monat

13 bis 16 Uhr | Kunstauskunft: Dialoge in den Galerien

13 bis 16 Uhr | Offene Factory für alle

 

Ferienworkshops | jeweils 10 bis 16 Uhr, optional bis 18 Uhr

Herbstferien: 04. bis 07.11.2025 | ab 12 Jahren

Osterferien: 30.03. bis 02.04.2026 | 6 bis 12 Jahre | 07. bis 10. April 2026 | ab 12 Jahren

Pfingstferien: 26. bis 29.05.2026 | 6 bis 12 Jahre | 01. bis 03. Juni 2026 | ab 12 Jahren

Sommerferien: 03. bis 07.08.2026 | 6 bis 10 Jahre | 10. bis 14. August 2026 | 8 bis 12 Jahre | 17. bis 19. August 2026 | ab 12 Jahren

 

Hergehört | Ein Audioguide von Jugendlichen

Begleitend zur Ausstellung „Confrontations“ entsteht im Herbstferienworkshop ein Audioguide von Jugendlichen. Mit Unterstützung von Künstler:innen und Autor:innen texten Jugendliche Audiobeiträge zu den verschiedenen „Confrontations“. Gemeinsam mit Sprecher:innen und Sound Artists werden die Beiträge im Studio aufgenommen. So fließen junge Perspektiven in den offiziellen Audioguide zur Ausstellung ein.

 

Alle Termine finden sich in unserem Kalender.

 

Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung.

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