Monster

Kunstwerk Factory

Arthur Jafa richtet die Kamera direkt auf sein Spiegelbild. Mit seinem durchdringenden Blick starrt er uns an. Der Künstler entwickelt das Foto in menschlicher Größe und konfrontiert so das Selbstporträt noch direkter mit der betrachtenden Person. Bemerkenswert in der Fotografie ist seine Arbeit an der Entwicklung von sensiblen Techniken zur Darstellung von Schwarz- und Dunkeltönen im Film. Im gesamten Bild fließen Schwarz und Weiß ineinander.

Arthur Jafa ist international erfolgreicher Künstler, Filmemacher, Kameramann und Regisseur für Musikvideos. Mit seinen Werken kritisiert er Rassismus und beschäftigt sich mit „blackness“, also der Erfahrung, Schwarz zu sein. Sein Anliegen ist es, dass Menschen aller Hautfarben die gleichen Rechte haben. Doch nicht nur in den USA, sondern weltweit – auch in Deutschland – werden People of Color diskriminiert.

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Welche Gedanken füllen die Leere der oberen Bildhälfte?

"Das ist ein Muskel, den jeder trainieren sollte: die Fähigkeit, sich selbst in die Situation einer anderen Person hineinzuversetzen, ohne sie deshalb weiß anmalen, hetero oder zu einem Mann machen zu müssen. Wie kann man sich selbst in dem oder der anderen sehen? Darauf kommt es eigentlich an: Einfühlungsvermögen. Ich versuche, meine Sachen so Schwarz wie möglich zu machen, und trotzdem muss man sich mit meiner Menschlichkeit auseinandersetzen."

Arthur Jafa

Quelle

Genau hinsehen

Wer wird hier fotografiert?

Sprich darüber

Was wird aus einer Beleidigung, wenn man sie zur Selbstbezeichnung macht?

Arthur Jafa wird aktiv, kommt der rassistischen Beschimpfung zuvor und erklärt sich mit dem Titel seiner Fotografie selbst zum Monster.

Meinung

2019 bekommt Arthur Jafa auf der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen, die höchste Auszeichnung, verliehen. Die Statistiken zeigen, dass immer noch die meisten Werke in Museen und Ausstellungen von weißen, männlichen Künstlern stammen. Woran liegt das deiner Meinung nach?